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Wasser ist eine wesentliche Grundlage allen Lebens

Es dient als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und wird vielfältig durch den Menschen genutzt: als Nahrungsmittel, für die Hygiene, als Transportmedium und Rohstoff sowie als Energiequelle.Die Gewässer in Baden-Württemberg sind unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt.

Durch Straßenverkehr, Industriebetriebe, kommunale Abwässer und intensive Landwirtschaft gelangt eine hohe Anzahl von Stoffen, (z.B. Nitrat und Pflanzenschutzmittel) in Flüsse, Seen und das Grundwasser.Maßnahmen zum Schutz der Gewässer haben die Wasserqualität in Baden-Württemberg in den letzten 20 Jahren bereits spürbar verbessert.

Seit dem Jahr 2000 gibt es die Europäische Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union. Sie soll einen einheitlichen und flächendeckenden Schutz der Oberflächengewässer und des Grundwassers gewährleisten.

Regelungen im Gewässerrandstreifen

Das Wasserrecht definiert entlang von oberirdischen Gewässern sogenannte Gewässerrandstreifen. Sie dienen der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Funktionen der Gewässer, der Wasserspeicherung, der Sicherung des Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeinträgen aus diffusen Quellen. Nach § 29 des Wassergesetzes von Baden-Württemberg (WG-BW) ist der Gewässerrandstreifen im Außenbereich 10 Meter und im Innenbereich 5 Meter breit. Er bemisst sich bei Gewässern mit deutlich erkennbarer Böschungsoberkante ab der Böschungsoberkante, andernfalls ab der Linie des mittleren Wasserstands.
Im gesamten Gewässerrandstreifen sind Bäume und Sträucher zu erhalten, soweit die Beseitigung nicht für den Ausbau oder die Unterhaltung der Gewässer, zur Pflege des Bestandes oder zur Gefahrenabwehr erforderlich ist.

Im gesamten Gewässerrandstreifen sind verboten:

  • die Umwandlung von Grünland in Ackerland;
  • das Entfernen standortgerechter Bäume und Sträucher (Ausnahme: ordnungsgemäße Forstwirtschaft);
  • die Neuanpflanzung nicht standortgerechter Bäume und Sträucher;
  • der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen;
  • die nicht nur zeitweise Ablagerung von Gegenständen, die den Wasserabfluss behindern können oder die fortgeschwemmt werden können;
  • die Errichtung baulicher und sonstiger Anlagen (Ausnahme: standortgebundene oder wasserwirtschaftlich erforderliche Anlagen).

Im Bereich von 5 Metern sind zusätzlich verboten:

  • der Einsatz und die Lagerung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln (Ausnahme: Wundverschlussmittel zur Baumpflege und Wildbissschutzmittel);
  • ab 1. Januar 2019 die Nutzung als Ackerland (Ausnahme: Anpflanzung von Gehölzen mit Ernteintervallen von mehr als zwei Jahren und Anlage sowie umbruchloser Erhalt von Blühstreifen in Form mehrjähriger nektar- und pollenspendender Flächen für Insekten).

Einen Gewässerrandstreifen gibt es an allen oberirdischen Gewässern, auch an Gewässern ohne eigenes Flurstück (Strichbäche). Ausgenommen von den Regelungen zum Gewässerrandstreifen sind in Baden-Württemberg Gewässer von wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung, zum Beispiel Be- und Entwässerungsgräben. Bei der Entscheidung, ob es sich bei einem Gewässer um ein Gewässer von wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung handelt, dient das Amtliche Digitale Wasserwirtschaftliche Gewässernetz (AWGN) als Orientierungshilfe. Die Daten des AWGN sind im Internet über den Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) öffentlich zugänglich, für Ammerbuch hier per Direktlink (Es ist zu beachten, dass die Daten des AWGN einmal jährlich aktualisiert werden. Bei dieser Aktualisierung können neue Gewässer aufgenommen werden.)

Ausführliche Informationen zum Gewässerrandstreifen finden Sie in der Broschüre der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg), die Sie hier herunterladen können.

Download Broschüre Gewässerrandstreifen (PDF-Dokument, 5,58 MB, 13.12.2016) (6 MB)

Gewässerrandstreifen in Baden-Württemberg - Anforderungen und praktische Umsetzung für die Landwirtschaft (PDF-Dokument, 721,62 KB, 27.11.2018) (Stand: September 2018)

Gewässerinfo Nr. 1 - Entsorgung von Lebensmitteln in Gewässern

Die Gewässer sind uns wichtig! Diese Aussage möchte wahrscheinlich jeder von uns gern unterschreiben, doch verhalten wir uns auch dementsprechend? Diese Frage stellt sich wohl zumindest ein Teil von uns nicht oder nur ungern. Um dem Gewässerschutz etwas auf den Grund zu gehen, führen wir als Gemeindeverwaltung die Gewässer-Info ein. Wir werden eine Reihe von Verstößen, sei es aus purer Absicht oder rein aus Unwissenheit, veröffentlichen. Wir werden darauf eingehen, welche Gründe gegen ein solches Verhalten sprechen und wie man vermeiden kann, dass es soweit kommt. Natürlich würden wir uns freuen, auch von Positivbeispielen berichten zu können. Wenn also etwas besonders heraussticht, werden wir selbstverständlich auch darüber berichten.

In dieser ersten Ausgabe möchten wir auf die illegale Entsorgung von Lebensmitteln eingehen. Im Käsbach in Entringen (Abschnitt zwischen Herrenberger Straße und Bahnhofstraße) haben wir Brötchen im Käsbach gefunden. So gern wir alle die Enten füttern, so groß ist in diesem Beispiel auch der negative Effekt. Zum einen wurden die Brötchen nicht zerkleinert. In diesem Zustand sind Brötchen als Nahrungsquelle für Enten, Fische und sonstige heimische Kleinlebewesen nicht zugänglich.

Der Bisam freut sich hingegen sehr über die Brötchen. Ein Bisam - auch bekannt als Bisam-Ratte - ist ein nordamerikanischer Einwanderer, der durch seine starke Wühltätigkeit massive Schäden an Ufern, Dämmen und Deichen anrichten kann.

In der freien Landschaft kann das Auftreten des Bisam vorteilhaft für die Ökologie sein, im Innenbereich stehen jedoch Sicherheitsbedenken an erster Stelle. Um also die Böschungssicherheit zu gewährleisten, sollte die Bisampopulation in bebautem Gebiet niedrig gehalten werden.

In erster Linie ist es natürlich ratsam, nur die Mengen an Lebensmitteln zu kaufen, die wir auch verbrauchen können. Auf das Problem der Überproduktion möchten wir an dieser Stelle nicht weiter eingehen.

An der einen oder anderen Stelle kommt es aber doch bei jedem zu Essensresten. Diese gehören allerdings in den Biomüll oder auf den Kompost (keine tierischen
oder gekochten Essensreste). Wir haben ein gut funktionierendes Abfallsystem, das nur genutzt werden muss. Wir bitten daher alle Ammerbucher Bürger, Lebensmittelreste in der Biotonne zu entsorgen.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 02.08.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 2 - Dämme & Aufstauungen

Die zweite Ausgabe unserer Gewässer-Info beschäftigt sich heute mit Dämmen. So etwas gibt es doch gar nicht im Gemeindegebiet, werden einige von Ihnen jetzt denken. Das haben wir auch gedacht. Gefunden haben wir allerdings, wie im Bild deutlich zu erkennen, immer wieder kleinere Aufstauungen. Diese hier unter der Brücke in der Hauffstaße in Entringen. Manchmal dient dieser Aufstau den Anliegern dazu einfacher Wasser schöpfen zu können. Vermutlich sind aber des Öfteren Kinder am Werk, die am Gewässer spielen.

Solange dort gespielt wird, ist eine solche Aufstauung auch nicht weiter von Belang. Der Damm sollte jedoch, bevor man sich auf den Heimweg macht, wieder abgebaut werden. Denn ein solcher Damm stellt ein Wanderhindernis für allerlei Lebewesen dar. Für Lachse und fliegende Fische ist das sicherlich kein Problem, aber diese Fische sind in unseren Gewässern nicht anzutreffen.

Heimische Arten wie die Groppe, oder auch Mühlkoppe genannt, bewegen sich vor allem an der Sohle der Bäche. Für diese Fische ist eine Wanderung an einem solchen Damm nicht möglich. Die Wanderung endet also dort. Neben Fischen sind auch allerlei Insektenlarven in unseren Bächen und Gräben zu finden. Auch Eintags- und Steinfliegenlarven bewegen sich vorwiegend über die Gewässersohle. Ebenso wie die Larve des Feuersalamanders, die ab und an in den Bächen des Schönbuchs zu finden ist. Außerdem bereichern Bachflohkrebse und so manch eine Flussnapfschnecke die Gewässersohle.

Sie sehen also, dass die Durchgängigkeit für die heimischen Arten von großer Bedeutung ist.

Zusätzlich zu den ökologischen Bedenken, hat ein Damm aus lockeren Steinen auch einen negativen Einfluss auf den Hochwasserschutz. Die Kraft des Wassers wird oft unterschätzt. Sobald der Wasserstand ansteigt, werden die Steine mitgerissen und können an anderer Stelle erhebliche Schäden anrichten.

Daher bleibt das Fazit: Am Bach spielen, ja gerne. Das Aufräumen danach, wie im Kinderzimmer, muss allerdings auch sein.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 09.08.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 3 - Wasser schöpfen

In unserer dritten Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Wasser schöpfen. Gerade in den letzten sehr trockenen Wochen musste viel gewässert werden, ob es Gärten oder Felder waren. Es ist verständlich, dass sich vielerorts die Leute an öffentlichen Gewässern und Quellen bedienen, um den Pflanzen etwas Feuchtigkeit zu spenden. Das ist sogar in angemessener Menge und Art und Weise zulässig.

Das ist festgeschrieben in § 20 Abs. 1 WG BW: „Der Gebrauch der oberirdischen Gewässer zum […] Schöpfen mit Handgefäßen, […] und zu ähnlichen unschädlichen Verrichtungen […] ist […] als Gemeingebrauch jedermann gestattet. Dasselbe gilt für die Benutzung dieser Gewässer zum Entnehmen von Wasser in geringen Mengen für die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft und den Gartenbau“. Ein Eigentümer- oder Anliegergebrauch sind jedoch ausgeschlossen (§ 21 Abs. 1 WG BW). Das bedeutet, ein Eigentum mit Gewässerzugang berechtigt nicht grundsätzlich zu dessen Nutzung.

Das Wassergesetz gibt hier also eindeutige Vorgaben. Wasser holen mit Gießkanne oder Eimer ist erlaubt. Wasser pumpen ist hingegen verboten. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen können durch die Pumpe wassergefährdende Stoffe, wie bspw. Öl oder Sprit, in das Gewässer gelangen. Das muss in jedem Fall vermieden werden. Zum zweiten bleibt an einer dauerhaft installierten Pumpe einiges an Laub und Astwerk hängen, das nicht mehr abtransportiert werden kann. Zum dritten sprechen auch ökologischen Gründe gegen eine Pumpe im Gewässer. Der Sog, der durch die Pumpe verursacht wird, zieht mit dem Wasser auch Kleinstlebewesen an. Diese können sich nicht mehr an Sohle oder Böschung festhalten und überleben die Reise durch die Pumpe in den Garten nicht.

Trotzdem entdecken wir immer wieder Pumpen in unseren Gewässern, wie hier in der Ammer in Reusten. An dieser Stelle soll noch einmal gesagt sein: Wasser aus öffentlichen Gewässern zu pumpen, ist verboten! Diese Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von bis zu 100.000 € bestraft werden. Dagegen ist der Wasserpreis mit 1,96 €/m³ (zzgl. Mwst.) doch verschwindend gering. Bis zur Gewässerschau wurde von Seiten der Gemeindeverwaltung auf Anzeigen verzichtet. Nun werden wir diese Fälle nachverfolgen.

Es gilt also das Motto: Weniger ist mehr! Zumal in einer Trockenphase wie dieser nicht nur die Felder und Gärten, sondern auch die Gewässer leiden. Übrigens: Auch die Zierbrunnen und öffentlichen Quellen, wie das Brunnenhäusle in Breitenholz, schließt das Wassergesetz in diese Regelung mit ein. Wir bitten also auch hier davon abzusehen, mit Traktoren und Pumpen die großen Wasserfässer zu füllen.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 16.08.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 4 - Wasser schöpfen an öffentlichen Gewässern

Nachdem unsere dritte Ausgabe zum Thema Wasser schöpfen einige Verwirrung und Unmut gestiftet hat, werden wir uns auch in dieser Ausgabe noch einmal damit auseinander setzen.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal klar stellen, dass das Schöpfen von Wasser nur mit Handschöpfgeräten erlaubt ist! Abpumpen von Wasser aus öffentlichen Quellen jeglicher Art ist verboten!

Diese Regelung ist im Wassergesetz von Baden-Württemberg in § 20 festgehalten. Das Wassergesetz ist ein geltendes Recht, das für jedermann gilt. Ein Gewohnheitsrecht ist im Wassergesetz nicht vorgesehen. Das bedeutet, dass ein Wasserpumpen aus einer Quelle, das über Jahrzehnte hinweg nicht belangt wurde, kein automatisches Recht dazu schafft. Ähnlich ist es im Straßenverkehr. Wenn nach langen Jahren aus einer 50-er Zone eine 30-er Zone wird, muss man sich auch an die neue Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Nur weil man bisher immer 50 km/h fahren konnte, führt das nicht dazu, dass hier ein Gewohnheitsrecht entsteht.

Auch die Gründe für dieses Verbot sind plausibel. Generell kann mittels einer Pumpe eine große Wassermenge in kurzer Zeit entnommen werden. Das kann zu Schwankungen des Wasserstands führen. Gerade in Bereichen, in denen das normalerweise nicht üblich ist, kann dies das aquatische Ökosystem nicht oder nur begrenzt auffangen. Viele Kleinstlebewesen und auch Fische würden sterben. Zusätzlich erzeugt eine Wasserpumpe einen starken Sog, der vor allem schwimmenden Lebewesen zum Verhängnis werden kann. Einmal in die Pumpe eingesaugt, ist die Überlebenschance gleich null. Ein weiterer Grund ist die mögliche Einbringung wassergefährdender Stoffe. Mit einer Pumpe und/oder einem Traktor geht immer auch Öl und Kraftstoff einher. Es muss sichergestellt sein, dass diese Stoffe nicht ins Wasser gelangen. Insbesondere im Grundwasser können solche Stoffe große Schäden anrichten. Grundwasserströmungen sind sehr komplex, was die Beurteilung der angerichteten Schäden durch wassergefährdende Stoffe schwierig macht. Es sollte uns allen daher daran liegen, das Grundwasser so gut es geht zu schützen, denn daraus gewinnt die ASG (Ammertal-Schönbuchgruppe) unser Trinkwasser in Ammerbuch.

Daher noch einmal in aller Deutlichkeit: Das Schöpfen von Wasser mittels Pumpen aus öffentlichen Gewässern (Flüsse, Bäche, Grundwasser) ist unabhängig von Trocken- oder Regenperiode verboten. Dies ist ein Gesetz und für jedermann bindend.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 30.08.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 5 - Abfischungen

Heute berichten wir über gute Nachrichten!

Vor kurzem wurden Rohrbach und Käsbach in Entringen ausgeräumt. Vor einer Grabenräumung muss immer der Fischbestand entnommen und an anderer Stelle wieder eingesetzt werden. Eine solche Aktion wird von Fachleuten vom Kreisfischereiverein durchgeführt. Die Fischer zeichnen jeden einzelnen Fisch auf, der Ihnen ins Netz geht. Die Ausbeute an den beiden Bächen, die Entringen durchfließen, war erstaunlich!

Die typischen Arten, Groppe, Elritze und Stichling, waren in großem Umfang in den Gewässern zu finden. Der doch so kleine unscheinbare Rohrbach beherbergt zum Zeitpunkt der Entnahme (13.07.2018) im Bereich zwischen der Mündung in den Käsbach und dem Brücke beim Pennymarkt 14 Groppen, 33 Elritzen und sogar 38 Stichlinge. Im Käsbach ist zu am gleichen Tag über eine etwa doppelt so lange Strecke (Bahnhofstraße bis Ortsausgang Richtung Breitenholz) noch deutlich mehr Leben. Hier sind 148 Groppen, 214 Elritzen und 134 Stichlinge im Netz. Insgesamt schwimmen also zum 13.07.2018 581 Fische in Rohrbach und Käsbach.

Dieser gute Fischbestand kann nur erhalten bleiben, wenn wir uns alle gemeinsam um unsere Gewässer kümmern. Das heißt, überflüssige Nährstoffzufuhr vermindern (keine Müllentsorgung), Aufstauungen und Einleitung von Stoffen sowie Abpumpen von Wasser stoppen.

Bildnachweis (n.l.n.r):
Elritze: www.deutschlands-natur.de
Groppe: www.tagesanzeiger.ch
Stichling: www.fv-heilbronn.de

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 06.09.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 6 - Gewässerrandstreifen

Die Gewässerschau Ende letzten und Anfang dieses Jahres hat viele Beanstandungen hervorgebracht. Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Beanstandungen für die Anwohner völlig überraschend kam. Viele waren sich der Regelungen im Gewässerrandstreifen nicht bewusst. Um dieses Wissen etwas zu verbreiten, sodass auch diejenigen, die von den Gesetzesänderungen evtl. nicht betroffen sind, informiert werden, erklären wir noch einmal die neuen Regelungen im Gewässerrandstreifen.

Wie im Bild unten zu erkennen, beginnt der Gewässerrandstreifen bei ausgeprägten Böschungen an der Böschungsoberkante. Bei flachen Böschungen, an denen eine Böschungsoberkante nicht bestimmt werden kann, wird von der Uferlinie aus begonnen. Der Gewässerrandstreifen ist im Innenbereich 5 Meter breit und im Außenbereich 10 Meter breit. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist Innenbereich und was ist Außenbereich? Diese Festlegung findet man im Baugesetzbuch. Hier wird definiert, dass Flächen innerhalb von im Zusammenhang bebauten Gemeindeteilen sowie überplante Gebiete als Innenbereich aufgefasst werden. Alle anderen Flächen sind im Außenbereich. Nun ist diese Beschreibung für die meisten unter uns auch nicht sehr hilfreich. Wenn man sich weiterhin unsicher ist, kann man in der Baurechtsbehörde in Erfahrung bringen, ob ein Grundstück im Innen- oder im Außenbereich liegt.

Der Gewässerrandstreifen bringt einige Verbote und Verpflichtungen mit sich. Getreu dem Sprichwort: „Eigentum verpflichtet!“ Und Gewässeranlieger umso mehr. So sind im Gewässerrandstreifen Bäume und Sträucher zu erhalten. Die Entfernung eben jener standortgerechten Pflanzen ist verboten. Ebenso wie Anpflanzung nicht standortgerechter Pflanzen, Einsatz und Lagerung wassergefährdender Stoffe (auch Dünge- und Pflanzenschutzmittel), dauerhafte Lagerung abschwemmbarer Gegenstände und der Umbruch von Grünland verboten sind. Ab dem 01.01.2019 gesellt sich eine neue Vorschrift dazu, die auch die Nutzung als Ackerland im Bereich von 5 Metern ab der Böschungsoberkante (auch im Außenbereich) verbietet. Hier dürfen nur noch Gehölze mit Ernteintervallen von mehr als zwei Jahren oder „Blühstreifen in Form von mehrjährigen nektar- und pollenspendenden Trachtflächen für Insekten“ (§29 WG Baden-Württemberg) vorkommen.

Die Gewässer, an denen die Regelungen gelten, sind im Amtlichen Gewässernetz (AWGN) eingetragen. LUBW bietet einen Kartendienst (http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de) an, in dem man sich die offiziellen Gewässer anschauen kann, an denen ein Gewässerrandstreifen besteht. An kleinen Gräben wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung gilt der Gewässerrandstreifen nicht. Wer erfahren möchte, ob das Gewässer hinter dem Haus ein AWGN-Gewässer ist und somit der Gewässerrandstreifen gilt, kann sich an Frau Vedder (v.vedder@ammerbuch.de; 07073/9171-7323) wenden.

Wie bei den Gewässerschauen im Innenbereich werden im kommenden Jahr auch die Außenbereiche abgelaufen und Vergehen festgehalten. Wir bitten Sie daher, sich schon im Vorfeld über die Möglichkeiten zu informieren und die Nutzung entsprechend anzupassen.

Bildquelle: Gewässerrandstreifen in Baden-Württemberg, WBW/LUBW, 2015

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 13.09.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässerinfo Nr. 7 - Zementblock im Gewässer

Diesmal wird es ein kurzer Beitrag, denn manchmal sind wir einfach sprachlos. So auch bei dem Vorkommnis, das wir im Rahmen der Gewässerschau in Reusten entdeckt haben.

Oberhalb der Brücke in der Rottenburger Straße hat sich im Kochartgraben ein Block Beton gebildet. Anscheinend ist hier in der Nähe Zement in das Gewässer gelangt, der bei niedrigem Wasserstand an eben dieser Stelle ausgehärtet ist.

Entfernung? Ja, auf jeden Fall!
Aber wie? Es wird ein größerer Kraftakt, diesen Block zu beseitigen.
Es ist uns ein großes Rätsel, wie so etwas passieren kann ...

Wir bitten Sie inständig, vor allem mit Bindemitteln wie Zement, in Gewässernähe mit größter Achtsamkeit zu agieren, damit sich so etwas nicht wiederholt.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 20.09.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 8 - Schnüre in der Ammer

Auch in der 8. Ausgabe unserer Gewässer-Info beschäftigen wir uns mit außergewöhnlichen Funden in den Gewässern der Ammerbucher Gemarkung.

In Altingen in der Ammer werden vor allem von den Anwohnern und nun auch endlich von uns größere Ansammlungen von Treibgut beobachtet. Treibgut an sich ist häufig auch natürlichen Ursprungs und solang es sich nicht an Engstellen verhakt auch nicht weiter von Belang. In Altingen fallen die Ansammlungen von Treibgut durch ihre schiere Größe auf. Wenn man sich das Bild genauer ansieht, dann erkennt man, dass das Treibgut von Schnüren zusammengehalten wird. Diese Schnüre verknoten sich auf ihrem Weg durch die Gewässer mit immer mehr Treibgut, bis das Gebinde letztendlich einen Durchlass oder eine Brücke verstopft. Da der Wasserstand unserer Gewässer momentan sehr niedrig ist, bleibt die Ansammlung früher oder später an sehr flachen Stellen einfach hängen. Das ist in diesem Zusammenhang von Vorteil, allerdings ist die geringe Wasserführung kein Dauerzustand. Bei höheren Wasserständen ist das Auffinden solcher Gebinde nicht mehr so einfach und auch die Entfernung wird erschwert. Meist kann ein solches Treibgut erst gefunden und entfernt werden, wenn es schon einen Durchlass verstopft. Unter Umständen kann es aber dann schon zu spät sein, sodass Überschwemmungen schon in vollem Gange sind.

Es steht die Vermutung im Raum, dass es sich bei den Schnüren um Bindegarn beispielsweise für Heuballen handeln kann. Allerdings können wir nicht mehr als Vermutungen über die Herkunft der ominösen Schnüre anstellen. Falls sich aber doch jemand angesprochen fühlt und es sich möglicherweise auch nur um ein Versehen handelt, bitten wir darum, in Zukunft vorsichtiger damit umzugehen und sicherzustellen, dass die Schnüre nicht in die Gewässer gelangen.

 

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 27.09.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 9 - Veranstaltungen in, an und auf Gewässern

Heute möchten wir mit Ihnen über Veranstaltungen in, an und auf dem Gewässer sprechen. Es ist ja immer wieder schön, wenn im Ort etwas los ist. So auch das „Wehrnafahra“ an der Poltringer Mühle. Das möchten wir an dieser Stelle noch einmal betonen. Auch wir finden es toll, „dass es noch Leute gibt, die so einen Quatsch mitmachen“ (Volker Schaal).

Leider gingen insbesondere diesmal nach der Veranstaltung auch Beschwerden ein. Natürlich benötigt eine solche Veranstaltung ein großes Aufgebot an Organisation. Darin müssen auch die Aufräumarbeiten eingeschlossen sein. Alle Bootsteile, die bei Zusammenstößen eventuell verloren gehen können, müssen aus dem Gewässer entfernt und ordnungsgemäß entsorgt werden. Bei größeren Bootsteilen hat das offenbar auch funktioniert, denn die Boote und deren Teilstücke lagen am Ammerbegleitweg zur Abholung bereit. Die hat dann auch stattgefunden. Leider sind bei den Zusammenstößen wahrscheinlich Kleinstteile oder aber beim Bruch der Bootsteile Styropor verloren gegangen. Styroporkügelchen wurden in der Ammer gefunden.

Styropor ist geschäumtes Polystyrol und wird häufig als Dämmstoff oder Verpackungsmaterial genutzt. In seinem nicht geschäumten Zustand wird der gleiche Stoff auch für viele der uns allen bekannten Verpackungen genutzt, wie zum Beispiel als Joghurtbecher. Vor allem das geschäumte Polystyrol (also das Styropor) wird oft auch mit Flammschutzmitteln versetzt, um Brandquellen zu vermeiden.

Wir gehen hier nicht weiter darauf ein, was den Stoff Polystyrol selbst angeht, aber man sollte doch grob darüber informiert sein, was man im Fall der Fälle in der Umwelt hinterlässt.

Fazit dieses Beitrags ist, dass wir gerne Veranstaltungen in, auf und um unsere Gewässer herum unterstützen. Allerdings möchten wir gerne vorher informiert werden. Wir müssen wissen, wann, in welchem Umfang und auf welcher Gewässerstrecke eine Veranstaltung stattfindet. Bitte melden Sie daher in Zukunft alle geplanten Veranstaltungen unter (Telefonnummer: 07073 9171-7323, info(@)ammerbuch.de) an.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 04.10.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 10 - Laub und Rasenschnitt

Diesmal lassen wir uns über Laub und Rasenschnitt aus. Denn die illegale Entsorgung von Laub und Rasenschnitt in der Böschung von Gewässern, aber genauso auch im Wald und an sonstigen öffentlichen Plätzen ist einfach unangemessen!

Des Öfteren finden wir größere Laubhaufen und halb verrotteten Rasenschnitt in der Böschung direkt an den angrenzenden Grundstücken. Man macht sich nicht mal den Aufwand es zu verbergen. Eine Zuordnung ist fast immer möglich. Als besonders rabiat sind die beiden folgenden Fälle aufgefallen.

Im linken Bild sieht man eigentlich nur grün. Unter diesem Grün sollte allerdings der Käsbach fließen. Hier hat doch jemand seine Hecke geschnitten, an sich ja löblich, aber den Grünschnitt einfach im Gewässer liegen lassen. Natürlich ist es umständlich, wenn man eine Hecke direkt am Gewässer hat. Aber mit Gummistiefeln kann man einfach in den Bach steigen und sein Schnittgut entfernen.

Rechts sieht man den kessesten Laubhaufen, der uns bei der Gewässerschau untergekommen ist. Hier hat doch jemand einfach all sein Laub im Garten zusammengerecht und dann munter die Böschung hinuntergeworfen. Nach dem Motto, das Wasser nimmt‘s schon mit.

Nach den harschen Worten möchten wir noch einmal darauf eingehen, warum ein solches Verhalten nicht akzeptabel ist. Der Heckenschnitt im linken Bild bedeckt die komplette Wasseroberfläche. Das bedeutet, der Licht- und Sauerstoffeintrag ist stark eingeschränkt. Fische und sonstige Kleinstlebewesen leiden darunter sehr. Über Organismen, die an der Wasseroberfläche leben, braucht man an dieser Stelle nicht mehr reden. Die sind alle entweder mit viel Glück rechtzeitig abgewandert oder einfach tot. Zusätzlich zu den ökologischen Auswirkungen birgt eine solche Ablagerung auch wieder die Gefahr der Verstopfung. Hier muss schon viel Wasser kommen, damit diese Menge ohne Problem in diesem kleinen Bach abtransportiert werden kann. Um den Heckenschnitt unkompliziert abführen zu können, braucht es hier schon ein gutes Hochwasser. Und selbst dann ist nicht sichergestellt, dass alles ungestört alle Durchlässe passieren kann. Denn die Durchlässe sind für ein HQ100 berechnet. Das heißt, ein 100-jähriges Hochwasser kann durch die Rohre abgeführt werden, aber eben nur das Wasser. Hier kann nicht mit einberechnet werden, wie viele Ablagerungen der Gewässeranlieger noch zusätzlich eingetragen werden.

Ähnliches gilt natürlich auch für den Laubhaufen. Bei dem Laub kommt noch hinzu, dass die Nährstoffzufuhr des Ökosystems deutlich verstärkt wird. Das ist nichts Gutes, sondern ein großes Problem. In diesen großen Haufen von Laub oder auch Rasenschnitt bilden sich, wie im Kompost auch, Sickerwässer. Die sind hochangereichert mit Nährstoffen, die bei jedem Regen ins Gewässer gespült werden. Durch einen Schwung an Nährstoffen wie durch diesen Laubhaufen, wandern die standorttypischen Arten ab. Denn die können mit dem hohen Nährstoffangebot nicht umgehen. Es siedeln sich Organismen an, die darauf spezialisiert sind und einen hohen Nährstoffbedarf haben. Die können allerdings auch nur solange überleben, wie auch Sickerwässer von Laubhaufen eingetragen werden. Ist der Haufen einmal verrottet, bleibt die schwallweise hohe Nährstoffzufuhr aus und auch diese Arten werden langsam eingehen oder abwandern. Dann sind unsere Gewässer erst einmal verlassen. Es dauert seine Zeit, bis sich wieder Organismen ansiedeln und sich ein standorttypisches Ökosystem entwickelt.

Nicht nur aus diesen Gründen handelt es sich bei dieser Art von Entsorgung um eine Ordnungswidrigkeit nach Wasserrecht. Auch die illegale Entsorgung von Müll und Grünabfällen beispielsweise im Wald wird mittlerweile mit Geldbußen von bis zu 1.500 € bestraft.

Ich persönlich bin auch der Meinung, dass es der Anstand gebietet, seinen Gartenabfall ordentlich zu entsorgen. Dazu gehört die Abfuhr des Materials zu einer geeigneten Sammelstelle. Es gibt auch eine Möglichkeit, dieses Thema zu umgehen. Als Gartenbesitzer ist es oft einfacher, etwas häufiger einfach ohne Fangkorb zu mähen oder aber gleich zu mulchen. Auch Laub kann, soweit mengenmäßig möglich, einfach liegen gelassen werden. Es muss nicht zwangsläufig zusammengerecht werden. Sickerwässer entstehen erst durch die Hitze, die in den Rottenprozessen entstehen. Die nötige Hitze kann nur erreicht werden, wenn es eine Art abgeschlossenen Kern gibt, der sich aufheizen kann. Liegt der Rasenschnitt oder das Laub verteilt im Garten, entstehen keine oder nur geringe Mengen Sickerwasser.

Es bleibt nur noch einmal zu betonen, dass es sich bei dem Beschriebenen um illegale Abfallentsorgung handelt, die zumindest im Gewässerbereich nun stärker nachverfolgt wird. Eine anständige Entsorgung unseres Abfalls sollte sich eigentlich jeder von uns zu Herzen nehmen, denn sonst werden wir irgendwann darin versinken.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 11.10.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 11 - Zierbrunnen

Vielen Ammerbuchern ist selbstverständlich bekannt, dass es einige Zierbrunnen im Gemeindegebiet gibt. Diese werden von vielen rege genutzt, um mit ein paar Gießkannen den Garten zu wässern. Das ist auch völlig in Ordnung. In diesem Artikel möchten wir auch nicht noch einmal auf das legale und illegale Schöpfen von Wasser eingehen. Viel mehr möchten wir Ihnen einmal vor Augen führen, wie hübsch so manches Exemplar ist und wie sehr diese vielen Brunnen das Ortsbild prägen.

Ein hübscher Brunnen, wie der Marktplatzbrunnen in Entringen, bereitet doch jedem eine kleine Freude.

Die Brunnen in Entringen wurden ab 2001 in ehrenamtlicher Arbeit von Brunnenpaten saniert, da nach der 925-Jahr-Feier genug Geld übrig blieb. Neben solchen Sanierungsaktionen müssen die Brunnen aber auch unterhalten werden. Ein paar der Brunnen sind bepflanzt. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer sich darum kümmert? Ein großer Dank geht schon mal an alle Ammerbucher, die ab und zu am Brunnen Wasser holen und sich die paar Minuten Zeit nehmen, diese Blumen auch noch kurz zu bewässern. Den größten Anteil an der Instandsetzung und der Unterhaltung der Brunnen hat ohne Frage Herr Gerhard Schwarz. Herr Schwarz hat die Brunnen in Entringen und die Brunnensäule in Breitenholz in akribischer Kleinarbeit im Ehrenamt vorgenommen. Auch die Pflege der Brunnen hat sich Herr Schwarz zur Aufgabe gemacht. Im Rahmen der Patenschaft für 6 Brunnen putzt und repariert er regelmäßig alle seiner Brunnen.

Neben den Brunnen in Entringen und Breitenholz wurden auch Brunnen in den anderen Ortschaften saniert und verschönert. Unter anderem wurde der Dorfbrunnen am Magnusweg in Altingen im Rahmen der Ortkernsanierung 2008 installiert. Hier entstand also sogar ein ganz neuer Brunnen.

Außerdem hat der Künstler Wilfried Rexze im Rahmen der Dorfentwicklung im Jahr 1989 den Hülenbrunnen in Poltringen (Entringer Straße) und den Gänsebrunnen vor dem Rathaus in Pfäffingen verschönert. Hier finden Sie aus Edelstahl geschaffene Gänse, die den Weg zur Ammer weisen.

Es gibt also einiges Spannende in Ammerbuch zu entdecken. Schauen Sie doch einmal vorbei und machen sich selbst ein Bild.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 18.10.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 12 - Kürbisse im Bach

Wer täglich aus Tübingen kommend nach Entringen fährt, der kommt nicht darum herum, im Herbst den Kürbiswagen am Straßenrand kurz vor dem Ortseingang zu sehen.

Hier kann man jederzeit Kürbisse bekommen, wenn einen die Lust überkommt. Eine nette Aktion, die allerdings auch Nachteile mit sich bringt. Der Wagen steht an dieser Stelle nicht weit vom Gewässer entfernt. Immer wieder finden sich Kürbisse im Käsbach. Da Kürbisse auch nach neuesten Erkenntnissen noch nicht fliegen können, müssen sie einen anderen Weg in den Bach finden. Dem Betreiber des Wagens ist dieser Umstand bekannt. Es ist jedoch nicht möglich, jeden Tag zu kontrollieren, ob Kürbisse im Gewässer landen. Regelmäßig wird die Fläche rund um den Wagen kontrolliert und die verteilten und auch die nicht mehr zu verwendenden Kürbisse entfernt. Die Kürbisse im Bach sind oft schwer zu erreichen. Bevor man sich jedoch selbst in Gefahr bringt, sollte man die Gemeinde über diesen Umstand informieren (Telefonnummer: 07073 9171-7323 oder f.hartmann@ammerbuch.de).

Nun zurück zu der Frage, wie die Kürbisse überhaupt in den Käsbach gelangen. Es gibt hier nur eine logische Erklärung: Da ein natürlicher Eintrag ausgeschlossen ist, kommt nur ein anthropogener Eintrag in Frage. Übersetzt heißt das, dass es Menschen gibt, die die Kürbisse ins Gewässer werfen. Vermutlich handelt es sich dabei um Jugendliche, die sich daraus einen Spaß machen. Aus Langeweile höchstwahrscheinlich.

Wir bitten hier daher inständig darum, dies zu unterlassen. Da das Amtsblatt nicht die typische Quelle ist, aus der sich Jugendliche Informationen ziehen, geht diese Bitte auch an Eltern. Bitte geben Sie Ihren Kindern mit auf den Weg, dass es auch andere Dinge gibt, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann.

Bleibt nur noch die Hoffnung, dass sich diese Vorfälle nun nicht so oft wiederholen.

Gemeindeverwaltung Ammerbuch

 

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 13 - Gräben in Ammerbuch

Daten, Daten, Daten! Das ist heute das Wichtigste. Ohne die entsprechenden Daten kommt man nicht mehr weiter. Auch bei sämtlichen Wasserbaumaßnahmen ist das so. Deshalb müssen Gutachten erstellt werden. Das bedeutet oft, Grundwassermessstellen zu installieren, Bodengrundgutachten zu erstellen, aufwendige hydraulische Berechnungen durchzuführen und noch viel mehr.

Um auch bei unseren Gewässern auf dem neuesten Stand zu sein, haben wir dieses Jahr einen Studenten der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg alle unsere Gräben aufnehmen lassen. Herr Mario Pfeifer ist das gesamte Gemeindegebiet abgelaufen und hat mithilfe von Kartendiensten GPS Punkte gesetzt, um die Gräben zu lokalisieren. Im Anschluss daran konnten die Gräben in unser GIS (Geographisches Informationssystem) eingepflegt werden. Es nun also möglich, jeden Graben am Computer zu sehen. Insgesamt hat Herr Pfeifer 154 Gräben gefunden! Eine ganze Menge also mit einer ordentlichen Gesamtlänge von ca. 45 km! Von Längen von 6 m bis 1,6 km ist alles dabei, im Schnitt sind unsere Gräben allerdings ca. 300 m lang. Zusätzlich zur Lage und Länge der Gräben konnten auch Tiefe und Breite oftmals aufgenommen werden. In manchen Gräben wurde beides nur geschätzt, da dieses Projekt im Sommer durchgeführt wurde und somit viele Gewächse so manche Datenaufnahme gestört haben. Unsere Gräben sind an der Sohle im Schnitt ca. 0,5 m breit. Der durchschnittliche Abstand zwischen den beiden Böschungen liegt bei guten 1,6 m. Die Tiefe schwankt zwischen 20 cm und 2 m, im Mittel liegt sind die Gräben ca. 60 cm tief.

Außerdem hat sich der Student noch die Zeit genommen, den Zustand der einzelnen Gräben zu dokumentieren. Wir wissen also jetzt auch, wie unsere Gräben aussehen, eingeteilt in 6 Kategorien. Bewertet wurden hier der Bewuchs, Ablagerungen und Verlandungen. Dabei hat sich herausgestellt, dass knapp 30 % der Gräben im Gemeindegebiet unterhaltungsbedürftig sind, wohingegen der Großteil unserer Gräben in einem guten oder annehmbaren Zustand ist.

Wie die Daten visualisiert in unserem GIS-Programm aussehen, ist in dem Bild zu sehen. Hier sind Gräben der unterschiedlichen Kategorien (unterschiedliche farbliche Kennzeichnung) in einem Bereich in Altingen abgebildet.

Mit diesen Daten werden wir nun weiterarbeiten. Es wird entschieden, welche der unterhaltungsbedürftigen Gräben in welcher Reihenfolge gemäht oder geräumt werden, je nach Bedarf.

Der erste Schritt ist jedenfalls schon einmal getan. Die Daten liegen vor, jetzt müssen wir nur noch etwas damit anfangen.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 01.11.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 14 - Informationsseiten im Internet und Apps

Nachdem es 2017 in Ammerbuch eine Informationsveranstaltung zu Wasser und Gewässern gab, möchte ich dieses Thema im Rahmen der Gewässer-Info noch einmal aufgreifen.

In dieser Ausgabe wird es hauptsächlich um frei verfügbare Informationen gehen, die Sie nutzen können, um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Neben relativ statischen Daten, wie die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten in den Hochwassergefahrenkarten, werden auch dynamische Daten wie etwa Pegeldaten vorgestellt.

Fangen wir mit den statischen Daten an. Hierzu zählen neben zahlreichen Informationen des Bundes (z.B. die Hochwasserschutzfibel) zur Eigenvorsorge und zum Eigenschutz, auch die schon erwähnten Hochwassergefahrenkarten (HWGK). Diese sind öffentlich für jeden einsehbar. Je nach Darstellung sind hier die Überflutungsflächen oder die -tiefen bei 10-, 50- oder 100-jährlichem Hochwasser zu sehen. Auch ein extremes Hochwasser-Szenario wurde durchgespielt. Jeder Anwohner kann jetzt nach seinem Haus suchen und kontrollieren, von welchem Hochwasser und welchem Wasserstand das Haus betroffen ist. Zusätzlich ist auch zu sehen, ob Brücken bei einem HQ 100 weiterhin befahrbar sind. Das ist oftmals von Bedeutung, wenn es um Einsätze des Rettungsdienstes geht.

Doch wo findet man diese Karten?

Die Karten können über den Kartendienst der LUBW (UDO) abgerufen werden. Man findet in diesem Kartendienst auch noch zahlreiche andere Informationen zu nahezu allen Themenbereichen. Wie man die Hochwasserdaten findet, sehen Sie im folgenden Bild.

siehe Grafik 1 unten - http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/pages/map/default/index.xhtml

siehe Grafik 2 unten - http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/pages/map/default/index.xhtml

Zusätzlich zum Kartendienst UDO bietet die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ), ebenfalls von der LUBW, eine Reihe von dynamischen Daten an. Das bedeutet, hier werden Daten über die Zeit hinweg gemessen und veröffentlicht. Dazu zählen z. B. Pegelstände. Hier können alle Pegelstationen in Baden-Württemberg eingesehen werden. Es ist möglich, den Abfluss eines Gewässers sowie seinen Wasserstand zu kontrollieren. An größeren Stationen werden neben dem aktuellen Wasserstand auch Hochwasservorhersagen getroffen.

siehe Grafik 3 unten - https://www.hvz.baden-wuerttemberg.de/

siehe Grafik 4 unten - https://www.hvz.baden-wuerttemberg.de/

Solche Pegelauswertungen gibt es für das gesamte Bundesgebiet. Die entsprechenden Weiterleitungen finden Sie ebenfalls auf dieser Seite. Zusätzlich zu der Desktop Version für den Computer wurde eine zugehörige App entwickelt. Die „Meine Pegel“-App hilft dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. So können dort die relevanten Pegel ausgewählt und die Daten dazu eingesehen werden. Die App kann auch Benachrichtigungen bei erhöhten Wasserständen versenden.

Neben den Pegeldaten werden von der HVZ auf eben dieser Internetseite auch Daten aller Niederschlagsstationen in Baden-Württemberg dargestellt. Diese Seite ist ähnlich aufgebaut wie die Pegelstationen. Dargestellt wird die Niederschlagssumme pro Tag und deren zeitliche Verteilung im Laufe des Tages. Auch in Bezug auf den Niederschlag werden Vorhersagen für die kommenden zwei Tage getroffen.

Lageberichte und Warnungen (Wetter- und Hochwasserfrühwarnung) helfen bei der Einschätzung und im Umgang mit den einzelnen Daten. Unter anderem werden bei den Wetterwarnungen die Meldungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) verwendet. Auch diese Wetterwarnungen können mobil über eine App abgerufen werden. Ebenso wie die App „Meine Pegel“, benachrichtigt auch die DWD Warnwetter App die Nutzer vor bestimmten Wetterlagen im Einzugsgebiet.

Damit hätten wir zumindest Wetter und Wasser abgedeckt. Eine gute Ergänzung zu diesen Diensten bietet da nur noch die Notfall-Informations- und Nachrichten-App (NINA) vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Diese App warnt für die Wunschorte nicht nur vor Unwettern und Hochwasser, sondern auch vor Unfallgefahren, wie Großbränden und Unfällen mit Gefahrstoffen. Letzteres können z. B. ein Bombenalarm oder auch der Austritt belasteter Wässer und vieles mehr umfassen. Wenn man nun alle dieser vorgestellten Möglichkeiten nutzt, ist man schnell mit der aktuellen Situation vertraut. Was allerdings in solchen Momenten zu tun ist, ist uns oft nicht bewusst. Daher bietet sich insbesondere NINA an, da diese App schnell und unkompliziert Informationen über den weiteren Ablauf bereitstellt. In einigen Warnmeldungen sind erste Verhaltenshinweise enthalten. So wird die Bevölkerung meist bei Großbränden darum gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Dieser Hinweis taucht direkt in der Warnmeldung auf. Zusätzlich ist ein einfacher und schneller Zugriff auf allgemeine Verhaltensregeln für Hochwasser, Unwetter, Feuer, Stromausfall und besonderen Gefahrenlagen möglich. Auch allgemeine Tipps zur Ausstattung zu Hause (Notvorrat, Dokumentensicherung etc.) sind hier zu finden.

Diesmal ist die Gewässer-Info etwas ausführlicher ausgefallen, ich hoffe aber trotzdem, dass das Thema interessant genug war, um bis zum Schluss zu lesen. Ich selbst setze auf die Kombination der drei genannten Apps und schaue auch öfters privat auf der Seite der HVZ und im UDO nach. Ich kann also alle hier aufgeführten Programme wärmstens empfehlen.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 15.11.2018Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 15 - Brücken und Stege

Heute möchte ich mich wieder kurz halten. Ich werde versuchen, die Vor- und Nachteile von Brücken und Stegen aus gewässerfachlicher Sicht einmal in Worte zu fassen.

An vielen Stellen sehen wir im Gemeindegebiet immer wieder kleine private Brücken oder Stege, die die beiden Gewässerseiten miteinander verbinden. An einigen Stellen ist das auch sehr praktisch, das muss man ja gestehen. Aber „quadratisch, praktisch, gut“ gilt nicht immer für alle Beteiligten.

Brücken können hübsch gestaltet sein, aber davon sind sie nicht zwangsläufig auch stand- und verkehrssicher. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass es immer mehr Fußgängerbrücken mit monströs wirkenden Geländern gibt. Das liegt daran, dass die Anforderungen an die Verkehrssicherheit steigen. Es muss beispielsweise bei Fußgängerbrücken, die auf einem Fahrradweg liegen, sichergestellt werden, dass ein Radfahrer nicht „über Bord gehen“ kann, sollte er gerade auf der Brücke zu Fall kommen. Neben der Verkehrssicherheit ist auch die Standsicherheit von großer Bedeutung. Eine Brücke muss geprüft werden. Das bedeutet, ein Statiker sollte bestätigen, dass die Brücke nicht einstürzen kann. Denn was wäre wenn…

Zusätzlich hat manch einer eventuell auch gemerkt, dass die neuen Brücken etwas höher sitzen als die alten. Dafür ist das Hochwasser verantwortlich. Eine Brücke muss heute so ausgeführt werden, dass ein HQ 100 (100-jährliches Hochwasser) problemlos passieren kann. Dazu wird auch immer ein sogenannter Freibord eingeplant. Ein Freibord ist einfach noch eine zusätzliche Sicherheit. Im Fall einer Brücke kommen dann zum 100-jährlichen Hochwasserstand noch ein paar Zentimeter extra hinzu. Das ist nötig, damit ein drohendes Hochwasser nicht an jeder Brücke zurückgestaut wird und über die Ufer tritt. Denn dann haben Sie das Wasser in den meisten Fällen im Garten oder sogar im Haus. Auch das muss also geprüft werden, bevor eine Brücke gebaut wird.

Ein Brückenbau ist alles in allem ein größeres Unterfangen, als sich das viele vorstellen. Es ist nicht damit getan, einen einfachen Steg über ein Gewässer zu legen. Zumindest dann nicht, wenn man es richtig machen möchte. In jedem Fall muss eine Genehmigung eingeholt werden. Leider gab es im Anschluss an die Gewässerschau nur ein Wasserrechtsgesuch für einen Steg. Dieser wurde genehmigt, da wir grundsätzlich Brücken, die allen Anforderungen entsprechen, nichts entgegensetzen. Die Gemeinde muss auch wissen, wo auf der Gemarkung Brücken sind. Insbesondere dann, wenn die Brücken nicht auf ein HQ 100 ausgelegt sind. Denn wenn Hochwasser kommt, dann sollte auch die Feuerwehr wissen, wo es kritische Stellen gibt.

Außerdem sind Brücken leider auch immer Orte, an denen schnell und einfach Müll illegal im Gewässer entsorgt wird. Unter anderem ist das ein Grund dafür, dass es vom Landratsamt Tübingen immer gerne gesehen wird, wenn Brücken abgebaut werden.

Aus all diesen Gründen ist es erforderlich und gehört zu Ihrer Pflicht, einen privaten Steg oder eine private Brücke anzumelden und genehmigen zu lassen. Dazu müssen Sie Angaben zur Brücke selbst und zum Standort machen. Es muss beschrieben werden, wie die Brücke aufgebaut ist (Bilder sind immer praktisch) und wie die Hochwassersituation in diesem Bereich aussieht. Letzteres kann man in den Hochwassergefahrenkarten im UDO (Umweltkartendienst online) herauslesen, was wir in der vergangenen Woche in der Gewässer-Info beschrieben haben. Einzureichen ist ein solches Wasserrechtsgesuch bei der Unteren Wasserbehörde im Landratsamt. Diese prüft das Vorhaben und bittet ggf. um Stellungnahme der Gemeinde. Wird dieses Verfahren durchlaufen, wissen sowohl Landratsamt als auch Gemeindeverwaltung, um welche Art Brücke es sich handelt und wo sie sich befindet.

Ich würde mich freuen, wenn sich noch einige Eigentümer privater Brücken dazu durchringen könnten, die Brücken zu melden und genehmigen zu lassen.

Kontakt: Telefonnummer: 07073 9171-7323 oder v.vedder(@)ammerbuch.de

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 22.11.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 16 - Renaturierungen an der Ammer

In den vergangenen Jahren wurden Renaturierungen in Ammerbuch geplant und zur Umsetzung gebracht, die ich in diesem Rahmen einmal kurz vorstellen möchte.

Beginnen wir mit der Renaturierung der Ammer in Pfäffingen. In Pfäffingen wurde die Ammer im Bereich zwischen der Hölderlinstraße und der Fußgängerbrücke aufgeweitet. Auch eine kleine Insel ist hinzugekommen. Die Arbeiten haben im Mai 2016 begonnen und waren Mitte August des gleichen Jahres abgeschlossen. Probleme machten dabei immer wieder heftige Niederschläge, während derer die Bauarbeiten unterbrochen werden mussten. Trotz allem wurde die Ammer in Rekordzeit auf Vordermann gebracht. Nicht nur ihr selbst, sondern auch dem Gemeindeteil Pfäffingen wurde damit ein Stück Natur zurückgegeben. Gleichzeitig wurde hier das Problem der Ufererosion durch die neue Wasserführung in Angriff genommen.

Dem vorher stark kanalisierten Abschnitt wurde durch den Einbau von Buhnen und Störsteinen eine Strömungslenkung weg von der Bebauung und hin zu den Feldern gegeben. Durch das flach ausgeführte Ufer kann die Ammer an dieser Stelle ausufern und hat auch die Möglichkeit sich hier zu „entwickeln“. Die Insel, die in der Mitte des Gewässers angelegt wurde, unterstützt die Ammer dabei auch in Zukunft dabei, die Gewässerstruktur zu verbessern. Die Ammer kann also nun in diesem Bereich im Rahmen der Möglichkeiten mäandrieren. Das bedeutet, sie kann ein paar kleine Schlenker entwickeln. Das verbessert die Gewässerstruktur und bietet dadurch viele neue Lebensräume für Kleinstlebewesen und Fische.

Es sind durch die Renaturierung Bereiche mit starker Strömung entstanden, aber auch Stillwasserbereiche, in denen sich Fische ausruhen oder laichen können. Es wurden Röhrichtzonen angepflanzt, in denen auch Vögel wieder Platz zum Brüten haben. Bei der Maßnahme wurden ingenieurbiologische Bauweisen verwendet, die sich ebenfalls entwickeln darf und soll. Es handelt sich hier nicht um ein starres Endergebnis. Eine gewisse Eigendynamik ist durchaus erwünscht und entspricht auch der natürlichen Entwicklung eines Gewässers.

So viel zu dieser Maßnahme. Nach nun mehr zwei Jahren hat sich nahezu alles nach unseren Vorstellungen entwickelt. Das erhoffen wir uns auch für die zweite Maßnahme, die im Sommer dieses Jahres an der Ammer umgesetzt wurde: Die Umgestaltung der Ammer in Poltringen. Hier wurde die Ammer am Ortsausgang Richtung Pfäffingen auf ca. 400 Metern umgebaut.

Das Ufer wurde aufgeweitet, um dem Wasser mehr Platz zu geben. Das ermöglicht die Entwicklung verschiedener Strömungsbereiche und erhöht somit die Chance, dass sich hier wieder eine größere Vielfalt an Lebewesen ansiedelt. Die eingebauten Steinbuhnen lenken Strömung, sodass sich die bei der Neugestaltung des Ufers angeregten Mäander ausprägen können.

Die Länge und Lage des Abschnitts lässt hoffen, dass sich diese Eigendynamik in Zukunft über den gesamten Bereich der Ammer zwischen Poltringen und Pfäffingen ausbreitet. Durch die erstellten Mäander entstehen auch hier Zonen mit schneller und Zonen mit langsamer Strömung. Diese beiden Bereiche führen zu den gewässertypischen Verläufen, die sich durch die Landschaften ziehen. Der einstige Kanal ist auch in Poltringen nun einer naturnahen Entwicklung gewichen und dazu auch noch hübsch anzusehen. Das Bild ist noch während der Baumaßnahme im Mai entstanden, zeigt daher nicht den aktuellen Zustand.

Im Vorfeld gab es einige Diskussion, da diese Maßnahme ein Ausgleich für das neue Gewerbegebiet im Hagen in Altingen ist. Doch auch in Altingen gibt es Pläne zur Umsetzung eines Konzeptes über den gesamten Verlauf der Ammer. Die Umsetzung in diesem Bereich hängt noch an privatrechtlichen Streitigkeiten, die zunächst endgültig geklärt werden müssen. Erst dann kann auch in Altingen die Großbaumaßnahme starten.

Ich möchte gar nicht tiefer in die Details der beschriebenen Maßnahmen gehen. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte. Also machen Sie sich doch selbst ein Bild und schauen einfach mal an den beiden Stellen vorbei.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 29.11.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 18 - Crowdwater

Und diesmal stelle ich Ihnen noch eine Kombination aus Forschungsprojekt und App vor, die für die Gemeinde Ammerbuch große Vorteile mit sich bringt.

Das Programm, um das es geht, nennt sich CrowdWater. Es handelt sich auch um ein Forschungsprojekt, diesmal der Universität Zürich. Das Team beschäftigt sich hier mit der Sammlung und der Auswertung von Daten, die jeder von uns aufnehmen kann. So können wichtige hydrologische Daten ausgewertet werden, die der besseren Einschätzung der lokalen Situation dienen.

Konkret geht es um Folgendes:

Eine gute Datenlage zu Wasserstand und Abfluss gibt es hauptsächlich an großen Flüssen, wie Rhein oder Donau. An kleineren Gewässern lohnt sich der Aufwand einer Messstelle häufig nicht, da die Aussagekraft einer einzigen Messstelle sehr gering ist. Das liegt an der Länge und der Größe der Gewässer. Bei einem großen Fluss kann man sehr gut einschätzen, wie lang bspw. eine Hochwasserwelle braucht, bis sie die nächstgelegene Stadt erreicht. Man kann sich also Stunden oder sogar Tage bis hin zu Wochen vorher darauf vorbereiten, dass Hochwasser kommt. Dementsprechend werden in dieser Zeit mobile Schutzwände oder ähnliches installiert, um die Schäden so gering wie möglich zu halten. Bei einem kleinen Gewässer ist ein Hochwasser eigentlich gar kein typisches Hochwasser. In Ammerbuch treten die Gewässer vor allem dann über die Ufer, wenn es in einem nahegelegenen Gebiet stark regnet. Das Wasser kommt schnell zum Abfluss und in die Wasserstände steigen. Das passiert innerhalb von wenigen Minuten, sodass es quasi keine Vorwarnzeit gibt. Bevor man sich für das Hochwasser gerüstet hat, ist die Welle wahrscheinlich durchgeflossen. Eine Messstelle, an der man die Wasserstände beobachten kann würde im Gemeindegebiet nicht viel helfen.

Diese Situation soll durch CrowdWater verbessert werden. Es wurde in diesem Projekt eine App installiert, die man sich kostenlos auf sein Mobiltelefon herunterladen kann. Mit dieser App kann man nun an jedem beliebigen Standort am Gewässer ein Bild machen und eine Messlatte in dieses Bild legen. Der Wasserstand kann hier natürlich nicht zentimetergenau erfasst werden, aber es besteht die Möglichkeit, an vielen verschiedenen Stationen Daten zu erheben. Wer sich ein bisschen mit Statistik auskennt, der weiß, je größer die Datenmenge, desto kleiner fallen die Abweichungen aus. So können wir alle zusammen über das gesamte Gemeindegebiet virtuelle Messstellen setzen und die Wasserstände ermitteln.

Neben dem Wasserstand kann der Abfluss über weitere Merkmale bestimmt werden. Dazu müssen u.a. die Breite, die mittlere Tiefe und das Material der Sohle und die Fließgeschwindigkeit angegeben werden. Da die Fließgeschwindigkeit schwer einzuschätzen ist, kann die sog. Stecken-Methode genutzt werden. Man wirft als einen Stecken in das Wasser und misst die Zeit, die dieser benötigt, um eine definierte Strecke zurückzulegen. Damit hat man die Fließgeschwindigkeit in zurückgelegten Metern pro Sekunde grob abgeschätzt.

Außerdem kann man zusätzlich an jedem Standort die Bodenfeuchte angeben. Dafür gibt es eine einfache Auswahl, mit der angegeben wird, wie nass der Boden ist.

Da es manchmal auch Gewässer gibt, die zeitweise trocken fallen, kann man auch das noch eintragen. Der Fließzustand ist damit auch abgedeckt.

Zu allen Kriterien, die man angeben kann (aber nicht zwingend angeben muss), gibt es ausführliche Erklärungen. Wer sich die App nicht auf sein Mobiltelefon laden kann oder möchte, kann trotzdem Einsicht in die Daten nehmen. Auf der zugehörigen Internetseite www.crowdwater.ch können Sie das alles nachgelesen und die verschiedenen Stationen beobachten.

Gerade für die Hochwasserereignisse ist es von Vorteil mehrere Stationen in Ammerbuch zu haben, an denen man vielleicht irgendwann einmal ablesen kann, bei welcher Wetterlage es statistisch gesehen am häufigsten zu Hochwasser kommt. Ich würde mich also freuen und Sie würden sich selbst obendrein noch etwas Gutes tun, wenn möglichst viele virtuelle Messstationen eingerichtet werden. Man könnte zum Beispiel einfach bei der typischen Runde mit dem Hund einen Messpunkt setzen, den man regelmäßig ablaufen kann.

Dieses Projekt ist mein Lieblingsprojekt, denn alle Teilnehmer können hier selbst ein klitzekleines bisschen Forscher sein. Das ist dann vielleicht auch etwas Spannendes für Kinder.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 13.12.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder

Gewässer-Info Nr. 17 - Forschungstätigkeit Universität Tübingen

Die Gemeinde Ammerbuch unterstützt gerne immer wieder studentische Aktivitäten im Bereich der Forschung.

Neben den Studenten der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, die im vergangenen Jahr die Gräben kartiert, Vegetationsaufnahmen im Gewässerrandstreifen analysiert und einen Vorschlag für einen Hochwasseralarm und Einsatzplan ausgearbeitet haben, ist auch die Universität Tübingen sehr aktiv.

Im Sonderforschungsbereich CAMPOS beschäftigt sich ein Team aus Geo- und Agrarwissenschaftlern, Biologen, Hydrologen, Chemikern sowie Ingenieuren mit durch den Menschen in Umlauf gebrachten Schad- und Spurenstoffen. Diese lassen sich oft über lange Zeiträume hinweg in der Umwelt nachweisen. Hierzu zählen nicht nur Stoffe wie Nitrat, das man immer wieder in Verbindung mit der Landwirtschaft hören und lesen. Auch einige Medikamentenrückstände und Reste von Hygieneartikeln finden sich im Wasser. Einige dieser Stoffe werden auf ihrem Weg durch beispielsweise verschiedene Bodenschichten abgebaut, andere wieder können auch im Grundwasser noch nachgewiesen werden. Besonders problematisch ist hierbei die Kombination mehrerer Stoffe, die sich gegenseitig beeinflussen. Die Auswirkungen, die sich durch das Chemikaliengemisch für die aquatischen Ökosysteme ergeben stehen im Fokus des Forschungsprogramms. In diesem Programm arbeiten die Universitäten Tübingen, Stuttgart, Hohenheim und München gemeinsam an dieser Frage. Sie beschäftigen sich vor allem auch mit den Transportwegen solcher Stoffe. Dazu werden unter anderem Stoffe untersucht, die eine lange Haltbarkeit aufweisen. So können auch Stoffe, die schon längst nicht mehr zulässig sind weiterhin in Gewässern oder im Grundwasser in geringen Konzentrationen nachgewiesen werden.

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wurden und werden verschiedene Messstellen in Ammerbuch und Umgebung im Einflussbereich der Ammer eingerichtet. Im Schönbrunnen in Entringen können Sie zum Beispiel ein Überfallwehr finden. Mit einem solchen Wehr wird der Durchfluss gemessen. Die dreieckige Aussparung macht die Berechnung des durchfließenden Wassers einfach und relativ exakt.

Außerdem wurden an mehreren Stellen Grundwassermessstellen gesetzt. Meist findet man diese in Feldwegen, denn da stören sie am wenigsten. Und selbst hier sind sie vielen von Ihnen wahrscheinlich noch nie aufgefallen. Sie verstecken sich trotz ihrer gelben Farbe sehr gut, also achten Sie doch beim nächsten Spaziergang mal darauf.

Die Untersuchung vom CAMPOS Team ist nur eines von vielen Forschungsprojekten

im Wasserbereich. Nur durch engagierte Forscher können wir unsere Umwelt immer besser verstehen und dementsprechend reagieren. Schon jetzt sollte jedem bewusst sein, dass die Gewässer nicht der Entsorgung von Abfall dienen. Doch bei einigen Produkten ist uns vielleicht oft nicht bekannt, welche Stoffe darin enthalten sind. Angesprochen wurden schon die Hygieneartikel. In einigen Gesichtspeelings sind bspw. kleine Reinigungsperlen enthalten. Diese bestehen meist aus Plastik. wenn Sie Zeit und Geduld dazu haben, kann ich nur empfehlen, einmal zu kontrollieren, welche Stoffe denn in Ihrem Duschgel oder Shampoo enthalten sind. Ich wünsche Ihnen schon jetzt viel Spaß dabei.

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass es von großer Bedeutung ist, dass es Forschungsprogramme wie dieses gibt und daher wird die Gemeinde Ammerbuch die Universität Tübingen im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterhin unterstützen.

Text aus dem Amtsblatt Ammerbuch Aktuell vom 06.12.2018
Gemeindeverwaltung Ammerbuch, Verena Vedder